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Kellergassen im Weinviertel

Das Kulturgut des Weinviertels

Kellergassen gibt es fast nur im Weinviertel und den angrenzenden tschechischen Gebieten, teilweise noch im Burgenland sowie in Ungarn. Aber alleine in Niederösterreich gibt es 1.100, die meisten davon im Weinviertel.

 

Die Kellergasse gibt es im Weinviertel in zwei unterschiedlichen Ausprägungen: einerseits gibt es die einzeilige Kellergasse, andererseits gibt es die zweizeilige Kellergasse, auch das Kellerdorf genannt.

 

Im 17. Jahrhundert wurden die ersten Keller so gebaut, wie wir sie heute kennen. Früher war die Weinherstellung jedoch vorwiegend der Obrigkeit vorbehalten. Erst nach dem Dreißigjährigen Krieg im Jahre 1648 wurde den Bauern mehr Rebfläche zugeschrieben, somit benötigten sie auch mehr Lagerfläche. Ab diesem Zeitpunkt entstanden ganze Kellergassen.

 

Ein Keller in einer Kellergasse besteht typischerweise aus einem Presshaus oder "Vorkappl" (wenn kein Presshaus vorhanden war), einem Lagerkeller und einem Kellerhals, welcher soeben genannte verbindet. Eine andere Ausprägung wäre die Kellerröhre. Im Presshaus wurden früher die Weinpresse und der Gärbottich untergebracht. Wie der Name Lagerkeller schon für sich spricht, wurde hier der Wein gelagert.

 

Heute wird der Wein meist schon neben dem Wohnhaus im Weinbaubetrieb gekeltert. Die Kellergassen verloren somit an wirtschaftlicher Bedeutung, werden jedoch noch als historisches Kulturgut erhalten. Deshalb stehen viele Presshäuser unter Denkmalschutz. Weiters dienen die Kellergassen vor allem als Erholungsraum, sind Schauplatz für bunte Feste, offene Kellertüren und Heurigen. In so mancher Kellergasse werden auch Führungen angeboten.

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