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Eis stechen oder Eis hacken

Da es früher keine Möglichkeiten gab, Fleisch oder Getränke im Sommer zu kühlen, sorgte man schon im Winter vor. Das war damals im Gegensatz zu heute auch möglich, da Teiche und auch der Boden jedes Jahr bis zu einem halben Meter zufroren. Man hackte daher Eisziegel von der Größe eines Hohlblockziegels aus den Teichen, wie auf dem Bild zu sehen ist, und brachte sie in den Eiskeller. Sie hielten dann bis zur nächsten Saison. Privatleute machten davon weniger Gebrauch, da die sogenannten Eiskeller auch Möglichkeiten hatten, das aufgetaute Wasser abzuleiten. Es waren vor allem Wirte und Fleischhauer, die die Blöcke auch noch in der Nachkriegszeit einlagerten, wobei die Männer des Dorfes gerne mithalfen.

 

In Martinsdorf wurde das Eis zum Keller beim Dorfwirtshaus, damals von der Familie Krenn geführt, gebracht bzw. auch nach Klein Harras zum Gasthaus Toifl. In Martinsdorf war am Kirtag Ende August noch genug Eis zur Kühlung vorhanden, wurde mir berichtet. Es wurde auch herausgeholt und direkt unter die Schank gelegt.

 

Eiskeller sind in den umliegenden Gemeinden Hohenruppersdorf, Niedersulz, Gaweinstal, aber wahrscheinlich in fast jedem Weinviertler Ort, zum Gebrauch der Wirte bekannt.

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